SpAT®

SpAT® ist ein inzwischen an Universitäten und Logopädie-Schulen  etabliertes Therapiekonzept zur Behandlung von sprechapraktischen Störungen, v.a. bei Menschen, die zusätzlich an einer ausgeprägten Aphasie leiden.  90% aller Sprechapraxien treten in Kombination mit Aphasien nach Schlaganfällen und Schädel-Hirn-Traumata auf, sodass die Betroffenen einen parallele Therapie der Sprach- und Sprechstörung benötigen. 

SpAT®  wurde in der Praxis für Aphasietherapie von Karen Lorenz für schwer betroffene Personen entwickelt, die trotz intensiver Aphasietherapie in ihrer verbalen Sprachproduktion kaum Fortschritte zeigten. 

Was ist Sprechapraxie?

Sprechapraxien sind Planungsstörungen der Artikulation, daher gehören sie zur Gruppe der Sprechstörungen.

„Die Betroffenen verfügen nicht mehr über die Software zur zeitlichen und räumlichen Programmierung der Lautbildungseigenschaften:
Der Mund weiß nicht mehr, wo und wie er sich adäquat bewegen soll. Zusätzlich arbeiten Mund und Ohr nicht mehr zusammen.“
(Karen Lorenz, 2013) 

Menschen mit einer schweren Sprechapraxie + Aphasie zeigen häufig keine oder nur sehr eingeschränkte lautsprachliche Äußerungen:
Sie können oft nur noch Automatismen äußern und gehörte Sprache auch nicht nachsprechen. Andere Patient*innen reden im flüssigen, unverständlichen Jargon, häufig von ihnen selbst unbemerkt. Die SpAT®   -Diagnostik offenbart die meist unentdeckten schweren Störungen der sprechmotorischen Planungsprozesse. 

SpAT® hilft sprechapraktisch Betroffenen jeden Schweregrads bei allen lautsprachlichen Anforderungen: beim lauten Lesen, Telefonieren, Antworten, Fragen und spontanen Erzählen. 

Charakteristika:

Mit Hilfe der SpAT®-Diagnostik und des auf sie folgenden systematischen, multimodalen Therapievorgehens können die notwendigen Lautbildungs- und Synthesefähigkeiten reorganisiert und automatisiert werden.

SpAT® -Therapeut*innen unterstützen die Artikulation mit einem System systematischer und individueller Hilfen: in Form von Lautgesten, verbalen Hilfen, Vorstellungshilfen, gezeichneten dynamischen Mundbildern und ggf. taktilen Hilfen.

    • Die Therapie erfolgt stets sinntragend, kommunikativ und alltagsrelevant. Zahlreiche Therapietechniken bieten erwachsengerechte Wiederholungs- und Transfermöglichkeiten in den Alltag der Betroffenen. Reine Nachsprechtherapien finden nicht statt.
    • Die Lautbildungs-, Lautsynthese- und Selbstkorrekturfähigkeiten sowie die spontanen verständlichen Äußerungen der Betroffenen nehmen im Therapieverlauf stetig zu.
    • Das SpAT®- Vorgehen ist  gekoppelt an das strukturierte MODAK® -Vorgehen zur Verknüpfung aller sprachlichen Modalitäten, um die Aphasie und die Sprechapraxie parallel zu therapieren.
    • Karen Lorenz entwickelt SpAT®- Therapiematerial nach linguistischen und kognitiven Kriterien für die Artikulationstherapie, Stimulation von Zielwörtern/Sätzen und zur Verbesserung neurophysiologischer Prozesse. 86 handgezeichnete, gedruckte Situationsbilder stehen Therapeut*innen zur Verfügung.
    • Die Arbeit mit Zeitungen, Karikaturen, Texten und Zahlen wird den individuellen sprechmotorischen Fähigkeiten angepasst.
    • SpAT®- Übungen haben biographischen und aktuellen Lebensbezug, sodass sie Neugier und Interessen wecken sowie den notwendigen Transfer in die Alltagskommunikation optimieren.
    • Zusätzliche Artikulationstrainings und eingeübte nonverbale Strategien unterstützen und verbessern die Kommunikationsfähigkeit mit Angehörigen, dem Freundeskreis und weiteren sozialen Umfeld.
    • Humor entwickelt sich, sprachliches Selbstbewusstsein nimmt zu,  Stück für Stück wird mehr Lebensqualität gewonnen und neue Lebensperspektiven wachsen.

Interessant dazu: Vorwort von Luise Lutz zur Publikation von Karen Lorenz:
SpAT®– SprechApraxieTherapie bei schwerer Aphasie.

SpAT® in Kombination mit MODAK®“

Tel.: 040 / 55 61 89 50

Große Brunnenstraße 39A
22763 Hamburg

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